On the history of Illuminated Manuscripts and their Facsimiles
Kreuzritterbibel
Für den französischen König Ludwig IX., den Heiligen, um 1250 geschaffen, gibt diese Bibel fast ausschließlich in Bildern die alttestamentarische Geschichte bis zu König David wieder. Besonders wichtig war Ludwig wohl die Darstellung kriegerischer Szenen, um seinen Kreuzzugsgedanken zu unterstreichen.
Guido de Columnis: Der Trojanische Krieg
Bereits im 13. Jahrhundert verfasste Guido de Columnis seine Troja-Erzählung, deren Popularität an der Vielzahl ihrer Übersetzungen abzulesen ist. Die vorliegende Handschrift mit ihren bezaubernden Miniaturen entstand im Regensburg des 15. Jahrhunderts und kann gleichsam als Handbuch der höfischen Lebenswelt des Mittelalters gesehen werden.
Graduale von St. Katharinenthal
Das wertvolle geistliche Gesangsbuch mit Notation entstand 1312 und ist eines der bedeutendsten gotischen Kunstwerke der Schweiz. 71 zierlich gemalte und reich mit Blattgold verzierte Miniaturen und 13 Prachtinitialen schmücken dieses Spitzenstück gotischer Kunst.
Les Belles Heures du Duc de Berry
Der prachtvolle Codex stellt das persönlichste Stundenbuch des Herzogs von Berry dar. Strahlende Miniaturen, filigrane Zierranken und verspielte Schmuckelemente zeugen von der Begeisterung des Auftraggebers für die Kunst der Malerbrüder Limburg.
Echternacher Evangelistar
In einem der berühmtesten Skriptorien des Abendlandes im Hauskloster der Salierkaiser entstand diese Prunkhandschrift um 1030. Die wunderbaren Darstellungen in Purpur und Gold aus dem Leben Jesu vereinen spätantike, karolingische, byzantinische und insulare Ideen mit zeitgenössischer Formensprache.
Deutsches Gebetbuch der Markgräfin von Brandenburg
Dieses Gebetbuch in deutscher Sprache wurde 1520 im Auftrag der Markgräfin Susanna, der Nichte Kaiser Maximilians, von Narziss Renner in Augsburg geschaffen. Die Handschrift, ein Feuerwerk an Farbe und Gold, besticht durch ihren sehr persönlichen Charme.
De Sphaera
Am Hof der Visconti entstand um 1470 das schönste illustrierte Astrologiebuch der Renaissance. In 15 prachtvollen Miniaturen beschreibt der Buchmaler Christoforo de Predis die Planeten und gewährt dabei einen höchst realistischen und detaillierten Einblick in den Renaissance-Alltag.
Codex Guta-Sintram
Die 1154 im Oberelsass geschaffene Handschrift ist Gebetbuch, Rechtsbuch, Nekrologium, Homiliar und Kalendarium in einem. Im Zentrum der Handschrift steht der diätetische Monatskalender, der den Codex zu einem unvergleichlichen Juwel romanischer Buchkunst macht.
Goldene Bilderbibel »Biblia Pauperum«
Der reich mit Gold ausgestattete Codex vom Beginn des 15. Jahrhunderts diente als Bildkommentar zur Heiligen Schrift. Im ungewöhnlichen Querformat sind prachtvoll vergoldete Szenen des Neuen Testaments flankiert von erläuternden Abbildungen aus dem Alten Testament.
Glockendon-Gebetbuch
Im Jahr 1534 schuf Nikolaus Glockendon, der letzte große Meister deutscher Buchmalerei, dieses deutsche Gebetbuch für Kardinal Albrecht von Brandenburg. Die farblich ausgewogenen Miniaturen zum Leben Jesu, die 63 Prunkinitialen und auch die heute noch gut lesbare Schrift begeistern den Betrachter.
Gebetbuch Karls des Kühnen
Das persönliche Gebetbuch des burgundischen Herzogs Karl der Kühne, erkennbar an drei Porträts des Auftraggebers, ist auf jeder Seite reich verziert und mit Gold ausgestattet. Der Codex spiegelt so den Luxus Burgunds wider und nimmt eine Schlüsselstellung in der Geschichte der flämischen Buchmalkunst ein.
Gebetbuch der Anne de Bretagne
Um 1492 bei dem Miniaturenmaler Jean Poyet in Auftrag gegeben, sollte das kleine Gebetbuch dem Sohn der französischen Königin Charles-Orland als geistiger Begleiter und Erziehungsstütze dienen. Die lichtdurchfluteten, zarten Miniaturen kündigen den Beginn der Renaissance in Frankreich an.
Gaston Phoebus – das Buch der Jagd
Die wohl berühmteste Darstellung der mittelalterlichen Jagd ist zugleich auch eine beeindruckende Naturgeschichte. Das Werk entstand um 1387 und gehört heute zu den schönsten Handschriften des Mittelalters. Strahlendes Gold und leuchtende Farben zeugen vom hohen Niveau der Meister der Bedford-Werkstatt.
Eidgenössische Chronik des Wernher Schodoler
Besonders wegen ihrer Illustrationen, die Perspektive und atmosphärische Wirkung auszeichnen, gilt diese Chronik aus dem 16. Jahrhundert als Meilenstein der Schweizer Chronistik. Der Stadtschreiber Schodoler übernahm den Großteil des Textes kritisch aus bestehenden Chroniken.
Egbert-Codex
Auf der Reichenau im 10. Jahrhundert im Auftrag des Erzbischofs Egbert von Trier entstanden, ist das Evangelistar der älteste Bilderzyklus zum Leben Jesu in der Geschichte der Buchmalerei. Die große erzählerische Kraft der Bilder zieht auch heute noch den Betrachter in ihren Bann.